
Las Vegas Illusions
14. Dezember 2022
Fachzeitschrift Magie
30. Mai 2023Die Saarbrücker Saarlandhalle hat sich in einen Hightech-Showtempel verwandelt. Überall funkeln Scheinwerfer, auf den zahlreichen LED-Leinwänden im Hintergrund der gigantischen Bühne ziehen Wolken vorbei: „Wow, das erinnert mich an den Auftritt eines internationalen Stars“, steht für Steffi aus Wadern fest.
Doch an diesem Abend steht der saarländische Magier Maxime Maurice auf der Bühne der vollen Halle. Und im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen hat er drei Tage selbst kräftig mit angepackt, um die aufwendigen Kulissen aufzubauen und getreu dem Motto seiner neuen Solo-Programms „Las Vegas Illusions“ einen Hauch der Show-Metropole ins Saarland zu holen.
„Ich bin echt glücklich und froh, dass ihr alle heute da seid“, begrüßt der Saarlouiser das Publikum zur Premiere. Mit der Ankündigung, dass die neue seine größte und beste Show aller Zeiten werde, hatte er zuvor die Messlatte sehr hoch gelegt. Doch schnell wird klar, dass er nicht nur was die Bühne anbelangt mit Größen der Zauberkunst wie den Ehrlich Brothers & Co. mithalten kann. Im Minutentakt lässt Maurice auf die unterschiedlichsten Arten immer wieder seine bis zu fünf Assistentinnen blitzschnell erscheinen, verschwinden und die Plätze – zum Teil auch mit sich selbst – tauschen.
In einer anderen, neuen und nach seinen Aussagen weltweit einmaligen Nummer faltet er gleich zwei Assistentinnen auf einmal wie eine Ziehharmonika zusammen. Später wird er dann von ihnen auf einer riesigen Säge gefesselt. Sekunden nachdem die beiden Blätter auf ihn zurasen, steht er am anderen Ende der Saarlandhalle.
Aber nicht nur mit seinen zahlreichen großen Nummern verblüfft und begeistert der Saarlouiser seine Fans. Auch die kleineren Tricks, bei denen er zum Beispiel ein Tuch in einer Glasflasche tanzen lässt, kommen gut an. Die kleinen Patzer und technischen Probleme, die zu einer Premiere oft dazugehören, nimmt ihm da keiner übel.
Mit Las Vegas verbinden viele neben den großen Shows auch das Glücksspiel. Damit seine Fans nicht auf „das berühmteste Kunststück der Falschspieler“ hereinfallen, verrät Maurice ihnen das Geheimnis des sogenannten Becherspiels. Ein Rätsel bleibt dagegen, wie er es geschafft hat, unter anderem aus dem Alter und der Schuhgröße von zufällig ausgewählten Personen aus dem Publikum, die Zahlen auf seinem Lottoschein richtig vorherzusagen.
Überhaupt spielen die Zuschauer eine wichtige Rolle in der neuen Show des Magiers. So wählt zum Beispiel Maria aus Saarlouis aus verschiedenen Begriffen Glasvase aus. Das Wort sagt nicht nur der bekannte Puppen-Comedian Sascha Grammel voraus, der per Video zugeschaltet wird, sondern auch die großen Las-Vegas-Schriftzeichen, die bereits vor der Nummer auf der Bühne standen, werden durch eine neue Anordnung der Buchstaben zum Wort Glasvase.
Nicht nur Milena aus Steinberg lässt Maurice über einem Tisch schweben. Später hebt auch noch seine Ehefrau und Assistentin Jennifer Martinez begleitet vom Live-Gesang der Teammitglieder Michelle Buschkamp und Maurice Fuchs bis unter die Hallendecke ab. Im Engelskostüm zeigt sie zudem eine auf ganz andere Art und ohne Illusionen zauberhafte Darbietung am Vertikaltuch.
„Papa, ich will auch Zauberer werden“, steht für den siebenjährigen Max aus Saarbrücken nach der Show fest. Und dessen Vater Stefan Huber bemerkt, als er vor einem Plakat des holländischen Magiers Hans Klok steht, der bereits in Las Vegas ein Engagement hatte und in Kürze in der Saarlandhalle aufritt: „Da muss er sich aber anstrengen, um mit unserem Maxime mithalten zu können.“ Dieser resümiert nach der Premiere: „Das war für uns schon ein Wahnsinns-Projekt – wir sind unglaublich stolz und glücklich, es gemeistert zu haben.“
Nach weiteren Gastspielen im In- und Ausland kehrt Maxime Maurice vom 12. bis zum 14. April 2024 noch mal mit „Las Vegas Illusions“ ins Saarland zurück und feiert im Saarlouiser Theater am Ring ein Heimspiel.
(von Marko Völke für die Saarbrücker Zeitung)